Freihandelsvertrag setzt neuen nachhaltigen Standard

Kaspar Engeli
Kaspar Engeli

Freihandelsvertrag setzt neuen nachhaltigen Standard

Autor: Kaspar Engeli, Direktor von Handel Schweiz

Seit über 20 Jahren ist es im Rahmen der WTO nicht mehr gelungen, weitere Verbesserungen im Warenhandel zu erreichen. Die Dienstleistungen und das Immaterialgüterrecht sind blockiert. Der Multilateralismus wird wegen den divergierenden Interessen von Ländern und Ländergruppen problematisch. Es reicht eine kleine Minderheit, um den Fortschritt zu blockieren. Darum ist es wichtig, dass die Schweiz neue Handelsverträge abschliesst. Dies nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass auch die EU weiterhin solche Verträge abschliesst. Wir dürfen nicht zwischen Tisch und Bank fallen.

Ein paar Fakten

 

  Indonesien  Schweiz
Einwohner 264 Mio 8 Mio.
 Fläche 1’900’000 Mio. km2 40’000 km2
 BIP 1’119 Mrd. US $ 703 Mrd. US $
 Import 366 Mio. US $ (50% Textil)
 Export 488 Mio. US $ (40% Pharma)  
  17’000 Inseln  1’500 Seen

Mehr wirtschaftliche, soziale und ökologische Nachhaltigkeit

Die Intensivierung der Handelsbeziehungen stärkt die wirtschaftliche, soziale und ökologische Nachhaltigkeit im Partnerland. Schweizer Firmen schaffen nicht nur Arbeitsplätze und damit verbunden einen besseren Zugang zu Bildung und Gesundheit. Mit ihren hohen Nachhaltigkeitsstandards und hochwertigen Exportprodukten verhelfen sie zu einer ressourcenschonenderen Produktion vor Ort und einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen.
Das moderne umfassende Freihandelsabkommen enthält ein weitreichendes Nachhaltigkeitskapitel mit verbindlichen Verpflichtungen (Verknüpfung von Zollkonzessionen mit Nachhaltigkeitsbedingungen), die Indonesien bisher mit keinem anderen Handelspartner eingegangen ist. Diese Bestimmungen betreffen insbesondere den Handel mit Palmöl. Mit dem Abkommen fallen nicht nur hohe Zölle weg; es stärkt auch den Schutz von Geistigem Eigentum, beseitigt technische Handelshemmnisse und erhöht die Investitionssicherheit (6.5 Mrd. Schweizer Investitionen).

Zollerleichterungen

  • Nach Ablauf der Zollabbaufristen können Schweizer Unternehmen – basierend auf dem heutigen Handel – jährlich rund CHF 25 Mio. an Zöllen einsparen.
  • Durch den Zollabbau wird neuer Handel ermöglicht, der heute aufgrund der hohen Zölle Indonesiens im Industriebereich (Durchschnittszölle 8%) verhindert wird.
  • Die Schweiz importiert nur minimale Mengen an Palmöl aus Indonesien (2019: 35 Tonnen, 0,0001 % der indonesischen Palmölausfuhren).
  • Für fast alle Produkte der chemischen und pharmazeutischen Industrie werden die Zölle unmittelbar mit Inkrafttreten des Abkommens oder mit Übergangsfristen von bis zu neun Jahren abgebaut.
  • Für Maschinen werden die Zölle mit wenigen Ausnahmen vollständig abgebaut. Dabei wird der Zollabbau entweder mit Inkrafttreten oder nach Übergangsfristen von fünf bis zwölf Jahren erfolgen.