Partnerschaft zwischen Schweiz und Indonesien wird mit Abkommen weiter gestärkt

Partnerschaft zwischen Schweiz und Indonesien wird mit Abkommen weiter gestärkt

Am 7. März 2021 stimmt die Schweiz über das Freihandelsabkommen mit Indonesien ab. Viele fragen sich, warum es ausgerechnet der Schweiz gelungen ist, ein so weitreichendes und fortschrittliches Abkommen mit einem der bevölkerungsreichsten Länder der Welt abzuschliessen. Dabei ist klar: Den Grundstein für dieses Abkommen haben die langjährigen und engen Beziehungen zwischen der Schweiz und Indonesien gelegt. Der südostasiatische Inselstaat steht schon seit Jahren im Fokus der wirtschaftlichen Entwicklungszusammenarbeit der Schweiz.

Es war 1951, als in Bern die indonesische Gesandtschaft eröffnet wurde. Ein Jahr später folgte dann die Schweiz mit der Eröffnung ihrer diplomatischen Vertretung in der indonesischen Hauptstadt Jakarta. Heisst konkret: Nächstes Jahr feiern die Schweiz und Indonesien das 70-jährige Bestehen ihrer bilateralen diplomatischen Beziehungen.

Langjähriges Engagement der Schweiz in der Entwicklungszusammenarbeit

In diesen 70 Jahren ist viel passiert: Insbesondere der Ausbau des Programms der Entwicklungs­zusammenarbeit 1971 führte zu einer Intensivierung der Beziehungen. Seit 2008 gehört Indonesien zu den acht Prioritätsländern der wirtschaftlichen Entwicklungszusammenarbeit des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO).

Im Rahmen der Länderstrategie 2017-2020 förderte das SECO wirtschafts- und finanzpolitische Reformen, stärkte die Wettbewerbsfähigkeit und unterstützte die nachhaltige Tourismusentwicklung in Indonesien. Ein Schwerpunkt der wirtschaftlichen Entwicklungszusammenarbeit lag zudem auf dem Bereich der Berufsbildung, namentlich dem Aufbau von Polytechnika (sogenannten technischen Hochschulen) und Tourismusfachschulen.

Vielseitige Projekte fördern die nachhaltige Entwicklung Indonesiens

Viele langjährige Entwicklungsprojekte tragen bis heute zum guten Ruf der Schweiz in Indonesien bei. Allein im Jahr 2019 stellte das SECO 20 Millionen Schweizer Franken für die Umsetzung von 17 bilateralen Projekten in Indonesien und 21 regionalen sowie globalen Projekten, an denen Indonesien beteiligt ist, zur Verfügung.

Eines dieser Projekte ist das Sustainable Cocoa Production Program (SCPP). 2012 ins Leben gerufen, ist es die grösste öffentlich-private Partnerschaft im Kakaosektor weltweit. Dank der engen Kooperation mit grossen multinationalen Unternehmen hat das SCPP in den letzten acht Jahren essenziell zur nachhaltigen Entwicklung des indonesischen Kakaosektors beigetragen. Seit Projektbeginn hat das SCPP zu einer Ertragssteigerung von 49 Prozent geführt. Zudem trug das Programm dazu bei, die Armut von 22 Prozent der Begünstigten zu lindern, indem es ihr Einkommen um mindestens 75 Prozent steigerte. Gleichzeitig gelang es, die Treibhausgasemissionen im Kakaosektor gegenüber 2016 um 30 Prozent zu reduzieren.

Ein weiteres Projekt ist jenes zu Geistigem Eigentum (Indonesian-Swiss Intellectual Property, ISIP). Es zielt darauf ab, die Anwendung des Rechts an Geistigem Eigentum in Indonesien zu stärken. Ein wirkungsvolles System zum Schutz Geistigen Eigentums, das Investitionen durch den Aufbau starker lokaler Marken und technologischer Innovationen fördert, ist zentral, um indonesische Unternehmen international wettbewerbsfähiger zu machen. Und es liegt auch im Interesse der Schweiz: Nur eine effektive Anwendung der geistigen Eigentumsrechte sorgt dafür, dass Patente, Marken und Herkunftsbezeichnungen von Schweizer Firmen ausreichend geschützt sind.

Wirtschaftliche Entwicklungszusammenarbeit allein reicht nicht aus

Die Schweiz leistet im Rahmen der wirtschaftlichen Entwicklungszusammenarbeit einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung Indonesiens. Dies ist jedoch lediglich eine Komponente der Entwicklungsförderung. Viel wichtiger ist, dass in Indonesien ein wirtschaftliches Ökosystem entsteht, das die lokale Wirtschaft an die globale Prosperität koppelt. Es braucht daher noch engere Wirtschaftsbeziehungen, so dass mehr lokale Firmen in globale Wertschöpfungsketten integriert werden. Das schafft vor Ort wirtschaftliche Perspektiven und senkt die Armut im Land. Genau deshalb braucht es das Freihandelsabkommen mit Indonesien. Es ist eine grosse Chance, die Partnerschaft der Schweiz mit Indonesien weiter zu stärken. Und wer weiss, wo Indonesien dann nach weiteren 70 Jahren steht…

Eine Übersicht über alle laufenden Projekte des SECO in Indonesien finden Sie hier.